Die chinesische Medizin ist ein in sich geschlossenes System; sie beruht auf den Lehren des Konfuzius (5 Elemente, Yin und Yang) und des Taoismus (Naturbeobachtungen; Alles ist im Wandel).
Ihre 5 Pfeiler sind: Akupunktur; Tuina / Anmo; Arzneimittel / Kräuter; Ernährung; Qi Gong
Die Schulmedizin definiert Krankheitsbilder und untersucht mikroskopisch bis ins Kleinste.
Die chinesische Medizin benennt "Disharmonien", Störungen des Energieflusses, die zu Fehlfunktionen und Krankheiten führen können und betrachtet den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele.
Die Lebensenergie Qi, die allen Körperfunktionen übergeordnet ist, durchfliest die Meridiane unseres Körpers in einem speziellen Kreislauf.
Über dieses Meridiansystem wird eine Verbindung zwischen Innen und Aussen, zwischen Organen, der Körperoberfläche und den Sinnesorganen hergestellt.
Solange das Qi in genügender Menge frei fliest, ist der Mensch physisch und psychisch gesund.
Störungen und Fehlfunktionen beruhen, nach dieser Auffassung, auf einem örtlichen Überfluss oder Mangel, einer "Disharmonie" des Energieflusses.
Ziel ist es, bestehende Blockaden zu lösen und somit einen freien Energiefluss wiederherzustellen, damit ein harmonischer Wandel möglich ist von Yin in Yang, Yang in Yin (Tag in Nacht, Nacht in Tag; Alles ist in stetiger Veränderung und im Wandel - wie im Grossen, so im Kleinen - wie im Makrokosmos, so im Mikrokosmos).
Die Akupunkturpunkte erfüllen in diesem Kreislaufsystem Regulierungsaufgaben.
Aus
einer "Disharmonie" können "1000 Krankheiten" entstehen:
- abhängig von Konstitution und weiteren Begleitumständen entwickelt der eine Magenprobleme, ein anderer
Kopfschmerzen, Rückenprobleme oder auch diffuse, das Allgemeinwohl beeinträchtigende Beschwerden;
- das heisst auch, dass ein und derselben schulmedizinischen Diagnose in der Betrachtungsweise der TCM
unterschiedliche Ursachen / "Disharmonien" zugrunde liegen können und folglich jede Person eine individuelle, auf ihr Disharmoniemuster" abgestimmte Behandlung erhält.
Die Stärke der TCM liegt zudem darin, diffuse Beschwerden, die noch ohne schulmedizinischen Befund sind, behandeln zu können, bevor sie sich manifestieren und zu einer Krankheit entwickeln.
Sie lässt sich auch ergänzend zu einer schulmedizinischen Behandlung oder Physiotherapie durchführen.
Um über das Meridiansystem und die Akupunkturpunkte gezielt die Körperfunktionen zu beeinflussen, kommen verschiedene Methoden zum Einsatz.
Tuina ist die Traditionelle Chinesische Massage - Technik; Akupressur (Fingerdruck) ist ein Bestandteil und wird in die Massage integriert.
Tuina ist besonders wirksam bei Störungen des Bewegungsapparates; über die sanfte aber auch kräftige Anwendung verschiedener Massagetechniken werden Blockaden gelöst, Muskeln und Sehnen entspannt.
Über die Massage werden ausgewählte Akupunkturpunkte und Meridiane stimuliert, was eine regulierende und harmonisierende Wirkung auf den Energiefluss hat.
Somit werden Verspannungen und Schmerzen über einen grösseren funktionellen und diagnostischen Zusammenhang angegangen.
Schwache Stellen werden angeregt, Überfunktionen verringert und so über den viszeralen Reflexbogen auch Einfluss auf die Funktion der inneren Organe und des Nervensystems genommen. Somit ist Tuina nicht nur wirksam bei Störungen des Bewegungsapparates, sondern auch bei Erkrankungen im Bereich der inneren Medizin, der Neurologie und der Gynäkologie.
Die Behandlung kann am bekleideten Körper oder direkt auf der Haut durchgeführt werden.
Beim gesunden Menschen ist die Tuina Massage aufgrund ihrer vielfältigen Techniken sowohl als
Sport- als auch Entspannungsmassage
sehr geeignet.
Mittels Schröpfköpfen wird ein starker Saugreiz erzeugt,
der die Durchblutung, den Lymphfluss und somit den Stoffwechsel und das
Immunsystem anregt; Toxine können über die Haut abgeleitet werden.
Allgemein wird das Schröpfen vor allem in muskulären Bereich als entspannend und
schmerzlindernd empfunden.
Die therapeutische Wirkung beeinflusst über die segmentale, neurophysiologischen und reflektorischen Verbindungen auch innere Organe.
ist eine Wärmebehandlung,
bei der Akupunkturpunkte oder
grössere Bereiche über das
Abbrennen von Beifuss
(Artemisia vulgaris - eine sowohl
in Asien als auch Europa
beheimatete Heilpflanze)
erwärmt werden
Sie kann auch gut als Selbstbehandlung
zwischen den einzelnen Therapiestunden
angewandt werden.
Diese Methode kommt gerne bei
Erkrankungen durch Kälte, Feuchtigkeit und
Schwächestörungen (chronische, Bronchitis,
Diarrhoe, Gelenkschmerzen) zur Anwendung
Das Ohr stellt wie der Fuss (Fussreflexzonenmassage) ein Mikrosystem dar, über das reflektorisch auf den gesamten Organismus Einfluss genommen werden kann.
Anstelle von Nadeln (Akupunktur) können auch Pflaster mit
Samenkörnern (Akupressur) an spezifischen Punkten des Ohres angebracht. Diese kann der Patient über mehrere Tage hinweg durch Drücken selbst stimulieren und so die Behandlung zwischen den einzelnen Therapiestunden reflektorisch selbst weiterunterstützen.
Der Beckenschiefstand
Eine "Beinlängendifferenz" ist nicht zwingend gleichbedeutend mit "ungleichen Beinlängen" -
sie kann auch aus unbeweglichen Beckengelenken und dem daraus folgenden Beckenschiefstand resultieren.
Selbst wenn kein Beinlängenunterschied bzw. Beckenschiefstand zunächst feststellbar ist,
können dennoch "unbewegliche" bzw. nicht richtig artikulierende Gelenke - vergleichbar mit einer Marionette - die gesamte Statik mitbeeinflussen.
Nicht selten treten Schmerzen "weit weg" vom eigentlichen Verursacher auf, welcher selbst gar keine Beschwerden verursachen muss.
Der Körper versucht durch Stellungsänderung, das schmerzhafte Gebiet zu entlasten.
Dabei werden jedoch bis anhin unbeteiligte Gebiete vermehrt beansprucht (gut vorstellbar ist das Bild einer Marionette - zieht man an einem Faden, bewegt sich der Rest mit) - der Schmerz wandert.
Die so entstandenen Fehlstellungen können sich als (scheinbare) organische Beschwerden äussern, die sich mit keinem Laborbefund begründen lassen
(Bsp.: "Herzstechen" ausgelöst durch verspannte Muskulatur der Brustwirbelsäule).
Auch die umgekehrte Schlussfolgerung ist gegeben:
Annahme, dass sich jede Störung und Erkrankung auf den Bewegungsapparat auswirkt
(Bsp.: rechtseitige Schulterbeschwerden bei Gallensteinthematik).
Oft wird das Becken, die Wirbelsäule und die peripheren Gelenke gezielt in die Behandlung miteinbezogen,
um den Organismus von möglichst vielen Seiten normalisierend zu beeinflussen.
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